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St. Peter Rommerskirchen

St. Peter Rommerskirchen

St. Peter │ Rommerskirchen

Kirchstraße 3, 41569 Rommerskirchen
Küsterin: Karin Giranowski

Patronatstag: 29. Juni (Peter und Paul)

Moderner Bau mit mittelalterlichem Turm

Unsere Pfarrkirche St. Peter in Rommerskirchen, eine wahre Besonderheit, die Historie sicht- und erlebbar macht, offenbart sich heute dem Besucher als moderner Bau sakraler Nachkriegsarchitektur aus den beginnenden 1950er Jahren. Nur der mächtige Turm im Westen
der Kirche, dessen Baujahr um 1200 datiert, hat seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt.

Unvergessen im Ortsgeschehen ist der verheerende Fliegerangriff am Ende des 2. Weltkriegs, bei dem am 01. März 1945 der Ortskern bombardiert wurde. Das neogotische Kirchenschiff wurde, wie auch ein Großteil des Ortes, völlig zerstört. Der Turm ragte, stark beschädigt, aus dem Trümmerfeld auf.

Bilder St. Peter Rommerskirchen

128 Bilder

Madonna aus den Trümmern Titelbild

Viele Jahre hat sie unter den Trümmern der zerstörten Pfarrkirche gelegen, stand in verschiedenen Garagen und Keller und ist nun in unsere Kirche zurückgekehrt.

"Madonna aus den Trümmern" zurück in St. Peter nach Odyssee durch Keller und Garage

Die Augen niedergeschlagen, das Gesicht fleckig, die Krone verschwunden: Dass diese Maria viel erlebt hat, sieht jeder; auch daran, dass dem Jesuskind auf ihrem Arm die rechte Hand fehlt. Nun ist die Figur nach einer Odyssee wieder aufgetaucht.

Bei der Archivierung von Pfarrdokumente ist unserem Archivar, Ernst Gruszin, ein zunächst unscheinbarer Brief aufgefallen, geschrieben vom Kunsthistoriker Dr. Ernst Coester aus Aachen. Eine Kopie des Schreibens ist an den Erzdiözesanbaumeister u. Konservator Herr Struck gesendet worden.

Bei der Lektüre des Schreibens hat Herr Gruszin festgestellt, es geht um eine Muttergottes die für die zerstörte Pfarrkirche in Rommerskirchen angeschafft wurde. Die Figur wurde 1945 aus dem Schutt der Pfarrkirche geborgen.

Die Skulptur ist von dem Kölner Bildhauer Christoph Stephan (1797-1864) oder von seinen Söhnen in den Jahren um 1862/63 geschaffen worden. Der Bildhauer Christoph Stephan hat seit 1848 mehrfach Madonnen geschaffen mit gleichen Gewand Drapierungen, unter anderem auch Grabmale des Künstlers auf dem Melaten.

Laut Aussage des Kunsthistorikers ist die Muttergottes die wertvollste Figur in unserer Kirche. Sie besticht durch interessante Farbgebung, die in dem jetzigen Zustand sehr gelitten hat.

Wenn man bedenkt, dass die Figur seit 1945 bis heute in verschiedenen feuchten Kellern und Garagen gelagert wurde, kann der Zustand nur beklagenswert sein. Nun muss es die Aufgabe der Pfarrei St.  Peter sein, die Figur zu stabilisieren um dann in mehreren Schritten eine Restaurierung durchzuführen.       

(Text: Ernst Gruszin, Archivar der Pfarrei St. Peter Rommerskirchen)

 

Bericht des Domradios über unser Madonna aus den Trümmern

Bilder Madonna aus den Trümmern

36 Bilder

St. Sebastianus Pilgerfahne

Prozessionsfahne

...der Sebastianus Bruderschaft Rommerskirchen

Drei Gewebelagen, Metallborten, Stickerei, Holz (Quasten), Malerei auf Textil / Dunkelgrüner Samt, beiger Seidendamast, Nadelmalerei, Japangold, Wollfädenstickerei, Metallfäden

Höhe: (max.) 167 cm, Breite: (max.) 92,5 cm

Zeitdatierung: um 1933

Das sogenannt Gonfalon ist eine vertikal hängende Fahne, welche über sechs textile Schlaufen an einem Querstab an der Oberkante befestigt ist. Sie besteht aus zwei Fahnenblättern, die an der Unterkante in zwei Lätzen und einem zentralen Wimpel enden. Zusätzlich ist die Unterkante mit einer 7 cm langen goldenen Fransenborte besetzt.

Das hier als Vorderseite bezeichnete Fahnenblatt ist aus dunkelgrünem Samt gefertigt und mit Metallborten gerahmt. Zentral ist der Hl. Sebastian als Stickbild in einer Mandorlaform appliziert, das untertitelt ist mit: „Bitte für uns“. Kontrastreich heben sich Inschrift und Bild vom dunklen Trägerstoff ab. Das Bild ist mit Blumen und Blätterranken (Kranz aus Eichenlaub) gerahmt. Diese sind bestickt sowie bemalt und ebenfalls aufgesetzt. Im Wimpel unter dem Bild des Hl. Sebastian ist eine Zielscheibe/Fadenkreuz in silber / schwarz aufgenäht/appliziert. An der Oberkante ist der Name des Heiligen aufgestickt. Zwei Ornamente sind recht und links neben dem Schriftzug angebracht.

Obgleich die Figur des Hl. Sebastian im Detail einige gestalterische Schwächen offenbart (Plastizität des Kopfes, Proportionierung), zeigt sie in ihrer Binnendifferenzierung (z. B. Licht-Schatteneffekte) die Absicht zur naturalistischen Wiedergabe des Körpers oder der Landschaft im Hintergrund als „moderne“ Variante der Gesaltung.

Die Rückseite der Fahne ist aus einem gelben/beigen (Seiden-) Damastgewebe gefertigt und mit dem Schriftzug „Sebastianus Bruderschaft Rommerskirchen 1484 – 1933“ bestickt.

Im Jahr 2023 wurde eine Restaurierung durch die Partnerschaft Beier, Freund, Kühler vorgenommen.

Prozessionsstange mit Christusmonogramm

Messing, getrieben, ziseliert, Tragestab aus Nadelholz

Höhe: 39 cm, Breite: 21,2 cm, Tiefe: 9 cm

Zeitdatierung: 2. Viertel des 20. Jahrhunderts

Kurzes rundes Schaftstück zur Montage auf Tragestab. Darüber konisch geformter, wuchtiger Nodus. Die Kreuzenden als quadratische Felder ausgeprägt. In der Kreuzvierung eingraviertes Christusmonogramm IHS in stehender Rautenform. Dem Kreuz gleichsam hinterlegte, scheibenartige Umrissform; in den Kreuzwinkeln eingerollte Schneckenformen. 

Der Tragestab mündet an der oberen Spitze in einem aufgesteckten Kreuzaufsatz mit Christusmonogram. Die Querstange trägt die Waage und ist mit kugelförmigen Endstücken besetzt.

 

Vortragekreuz

Kupferlegierung, Holz

Höhe: 206 cm, Breite: 30 cm, Durchmesser Kugel: 10 cm

Zeitdatierung: 19. Jahrhundert

Der schwere Kreuzaufsatz mit Kruzifix ist mit einem Gewinde in die Kugel über dem Schaft eingeschraubt. Die Kugel zieren Applikationen. Der Schaft steckt auf der leicht konisch zulaufenden Spitze des Tragestabes und ist mit zwei Schrauben arretiert.

Im Jahr 2023 wurde eine Restaurierung durch die Partnerschaft Beier, Freund, Kühler vorgenommen.